Freitag, 29. Juli 2011

Arbeit, Arbeit 25.-29. Juli 2011

Mit Ventilator ist es bei 40°C auszuhalten. Jeden Abend ist Stadtbummel und Diner
angesagt. Am 26.7. kann ich mit Hilfe von „Doc“ in Istanbul Farbe bestellen. Beim
Bearbeiten des Unterwasserschiffes mit einer Ziehklinge kommen viele lose Stellen
zum Vorschein. Die Arbeit mit Epoxidharz geht gut von der Hand, deshalb überziehe
den kompletten Boden mit Spachtelmasse, das soll auch gegen Osmose gut sein.
Beim arbeiten versuche ich mit dem Schatten zu wandern, sonst ist es nicht auszu-
zuhalten. Am 28.7. kommt die Farbe, leider der falsche Primer, Umtausch vielleicht
bis 30.7. Zum Glück habe ich Zeit und kann orientalische Geduld üben. Am „Ständl“
nebenan gibt es auch immer ein kühles Bier. Oft sitzen wir bei einer angenehmen
Seebrise bis Mitternacht. Das Wort „Eile“ ist zum Fremdwort geworden.






Gekrant und aufgebockt 21.-24. Juli 2011

„DOC“ fährt mit mir einkaufen, bekomme Lagerhölzer, Malutensilien, Epoxidspachtel.
Veranstalte Grillfest, Murat kauft mit mir ein, Hühnchen, Gemüse, Joghurt, Brot, Wein.
Wir haben einen tollen Abend, der erst um 3.30 endet. Am 22.7. erfahre ich, daß die
Marina einen neuen Besitzer hat, niemand weiß, wann die weiteren Bauarbeiten be-
ginnen.Erkunde die Konditionen in der nächsten Marina in MÜREFTE, erwäge, HABEA
dorthin zu verlegen. Mit den Resten von gestern gibt es nochmal einen Grillabend.
Am 23.7. zeigt mir „Doc“ seine Landmaschinen-Fabrik (60 km nördlich Tekirdag), bietet
mir dort einen kostenlosen Lagerplatz, bin hin und hergerissen. Zurück in Tekirdag ist
um 17.00 überraschend der Mobilkran für ein anderes Boot da, verhandle 50 € und
krane HABEA. Das war gut, denn sie hat ein paar böse Kratzer, die bis ins Laminat
gehen und braucht dringend eine gründliche Reparatur, dann sehen wir weiter.












Mittwoch, 20. Juli 2011

Landratte 17.-20. Juli 2011

Das Warten auf den Kran ist kurzweilig, 2 Studenten: Doruk und Kubilaj fühlen sich
auf HABEA wohl. Murat wird zum Freund, mit seiner Familie machen wir eine nächt-
liche Hafenrundfahrt. Jeden Tag gibt es einen Stadtbummel, Tekirdag hat ca. 120 T
Einwohner und besteht seit ca. 2300 Jahren. Die antiken Spuren sind leider durch
Kriege fast ausgelöscht, es ist eine blühende Umgebung mit Wein und Sonnenblumen.
Der größte türkische Poet wurde hier geboren. Beide Museen sind leider geschlossen.
Jeden abend beim „Hock“ in der Marina wird mein Bekanntenkreis größer, die Unter-
haltung ist eine tolle Mischung aus türkisch, englisch, französisch , deutsch und vor
allem aus Pantomime. Die Krönung war ein „Baklava-Tag“, dabei habe ich alle Honig-kuchen Sorten ausprobiert und bin zum "Tschai"-Fan geworden.








































































Sonntag, 17. Juli 2011

Pause in TEKIRDAG 14.-16. Juli 2011

Schwarze Wolkentürme in NO lassen mich im Hafen bleiben, mache Stadtbummel,
es ist hier sehr schön, plötzlich spukt das Wort „Winterlager“ in meinem Kopf herum.
Ich könnte dann das Unterwasserschiff gründlich inspizieren und reparieren, vielleicht
sogar ein neues Ruder bestellen und Fock-Verbindungsstücke usw.
Am 15.7. gönne ich mir eine gründliche Körperpflege mit Haare-Bart schneiden, Mani-
und Pediküre, Olivenöl-Massage, dabei wältze ich meine Idee. Frage nach, Lagerplatz
kostet 40 €/Monat, Aus-und Einkranen 150 €, das ist sehr günstig, bleibe vorerst hier.
Am 16.7. baue ich das Rigg ab, zerlege die Rollfock, staue Großbaum und Gaffel im
Salon, putze Das Deck gründlich. Feiere das am Abend mit Murat und Freunden bis
Mitternacht. Trotz einiger Wehmut, fühlt sich die Entscheidung richtig an. Irgendwann
nächste Woche kommt der Mobilkran, kann die Zeit mit gründlicher Innenreinigung
Motorinspektion und Ausflügen in die Umgebung ausfüllen.

Krankenlager 12.-13. Juli 2011

Stehe 7.00 mühsam auf, ein „Messer“ im Rücken zwingt mich auf den Kajütboden,
Ziehe mir ein Kissen bei, bleibe so eine ½ Stunde liegen. Angle nach der Beinwellsalbe,
baue auf Knien im Kocpit ein Krankenlager, verwende Isomattenrolle als Kniekehlen-
stütze. Lese Gudrun Calligaris`Ein Traum wird wahr, das baut mich wieder auf. 4 Jungs
kommen auf HABEA zum Turmspringen, wollen mich ins Hospital bringen, mal sehen,
vielleicht morgen. Am 13.7. sind die Schmerzen nur noch 1/2, es geht, aber alles in
Zeitlupe. Lege Bugankerleine nach achtern, hole Anker mit Winschkurbel auf, fülle
Benzintank. Setze Fock und segle mit 4,5 kn nach SW. 16.00 dreht der Wind auf SW
und ich muß motoren. Um 17.30 mache ich in der Marina von TEKIRDAK fest. Mit der
Service-Leiterin und den Fischern geht die Plauderei bis Mitternacht. Mit einigen
Bierchen und Beinwellsalbe falle ich dann in die Koje.






Fock-Segeln 10.-11. Juli 2011

Bei 5 Bft NO lege ich um 12.00 ab, setze nur Fock, 13.00 Wind dreht auf N, 6 Bft,
kleine Brecher steigen ein, setze Fock auf 1/2. Fahre 15.00 in Fischerhafen Silivri.
Anker hält nicht, zuviel Kraut, ergattere Boje, winke die „Ecemgöy“ als Beipack, Cetin und Dort laden mich zum Abendessen ein. Zur Sicherheit lassen wir die Anker fallen.
Am 11.7. fährt die Ecemgöy um 6.00 los Richtung Osten, ich um 10. Richtung Westen, Wind und Segel wie gestern. Um 14.00 muß ich in der Bucht von MARMARA
EREGLISI 2 Ankerversuche fahren, wieder zu viel Kraut. Dabei stauche ich mir die
Bandscheibe (L5 L6, alte Schwachstelle), setze noch Heckanker, wegen Swell, kon-
trolliere mit Brille und Schnorchel, aber nur 1 m !! Sicht im Wasser, Anker halten jetzt
bei 2 m Wassertiefe. Rücken schmerzt, ahne schlimmes, will nicht darüber nachden-
ken, verhole mich um 22.00 in der Koje, brauche Schlaf dringend.




















Samstag, 9. Juli 2011

Improvisationsweltmeister 08.-09 Juli 2011

Schlafe bis 11.00, sehe halbfertige Marina und lege dort mit Müh und Not an. Die Ma-
nager sind unglaublich hilfsbereit. Der neue Travellift hebt mich kostenlos aus dem
Wasser, um 14.00 kommt ein Schlossermeister und mißt ein provisorisches Ruder aus.
Ein Mitarbeiter fährt mich zu einem Geldautomaten. Um 19.00 ist das Ruder fertig für
100 €, nutze die Gelegenheit und streiche die Kratzer am Unterwasserschiff mit Anti-
fouling. Um 20.00 schwimmt HABEA wieder. Die Crew eines Taucherschiffes lädt
mich noch zum Abendessen ein. Bin hin und weg, mir fehlen die Worte....D A N K E !!
Am 09. Juli frage ich die Taucher nach Hafeninformationen (verbunden mit Frühstück)
Um 10.30 lege ich bei 4 Bf Ostwind ab, setze Groß mit Reff 2 und 1/3 Fock. In der
Bucht von Büyükcekmece blasen 5 bis 6 Bf, kleine Brecher, Ruder hat viel Druck,
muß gegen das Anluven kämpfen. Mache um 13.00 in der Marina Cöplüce fest, uffff!!
Das Ruder funktioniert und ich fahre so weiter, Alternative wäre ein Ende der Fahrt.

B R U C H 07. Juli 2011

Kontrolliere Unterwasserschiff, alles OK, bezahle 7 Tage Marina=224 €. Besorge Si-
cherungen und lege um 15.00 ab. Um 17.00 laufe ich auf eine felsige Untiefe und
sitze fest. Kann mich wieder freihebeln, dabei geht mein stabiler Bootshaken zu Bruch.
Um 19.00 fängt die Schraube ein dickes Schleppnetz, muß ins Wasser und freischnei-
den. Gebe den Fischern meine letzten 50 TL. Plötzlich ist das Ruder komplett weg
und die Beschläge verbogen, nehme Motorabdeckung weg und steuere mit dem 20°
Schwenkwinkel des Motors, sehr mühsam !! Es wird dunkel und ich lege an einem
Tankersteg an. Um 0.45 kommt ein kleiner Schlepper und zieht mich auf sicheren
Ankergrund. Wir trinken noch ein Bier zusammen, gehe 1.30 in die Koje,zum Glück
kein Wassereinbruch. Für heute habe ich fertig !!!!!!!












Mittwoch, 6. Juli 2011

Vorstag reparieren 03.-06. Juli 2011

Meine 5 Damen von gestern abend kommen nicht. Treffe 4 Flugkapitäne von Türkisch
Airlines,interressantes Gespräch. Kaufe 40 lt Sprit, koche was feines. Sehe Wimble-
don: Nadal-Dokocic, 22.00 Koje. Schließe Trans-Log ab, finde Werkstatt für Vorstag.
Am 5.7.habe ich neues Vorstag (25 €) und 23 m neue Leine (Spring) 10 € super.
Flicke Verbindungsstücke für Vorstag mit Permanentkleber,geht. Am 6.7. kriege ich
Ankerlicht repariert,bin happy,ist einen Raki wert.Beschrifte Rettungsring mit HABEA
Nette Familie mit 3 Kindern von der NES kennengelernt (Holland), kommen von Italien
Stelle meinen Mast, takle erfolgreich das komplette Rig, wieder einen Raki wert.
Bin sicher, das hat etwas mit meiner Ikone aus Belgrad zu tun. Viel Arbeit mit Wäsche,
Reparaturen,, Einkaufen, Leinen, Blog-schreiben, Tagebuch usw, Macht aber viel
Spaß. Mailen mit meinen Lieben macht den Tag rund !!!












Sonntag, 3. Juli 2011

Bosporus-Regatta+ Mega Party 02. Juli 2011

20 Rennjachten laufen aus. Bastle den ganzen Tag an der Rollfock, brauche Ersatz-
teile. Abends ist Siegerehrung und Mega-Party. Beim Tanzen lerne ich 5 Ladys kennen
Nach der Party kommen sie mit zu HABEA auf einen „Absacker“ BUNU BEGENDIM !










































FERAY ( der Mond ) 01. Juli 2011

Besuche die Gruft der Sultane und den Skulpturenpark, bummle langsam durch das
Gedränge in den bunten Gassen. Am Abend bin ich im SAILOR PUB (W lan). Lerne
da FERAY und MOHAMMED kennen, sind sehr humorvoll, selten so gelacht. Man
sucht den Blickkontakt, lächelt, prostet sich zu (scherafa) Wo kommst du her ? Und
eine herzliche neue Bekanntschaft kann beginnen. „TESCHEKKÜR EDERIM“ !!!




























Transit-Log Marathon 30.Juni 2011

In exakter Reihenfolge muß man 5 Ämter anlaufen die bis zu 20 km auseinander liegen.
65 € Gebühren zahlen und nochmal so viel für Taxi ausgeben, irre !! Feilsche mit den
Taxifahrern wie ein Teppichhändler. Besuche die Eminöni-Mosche, die Galatabrücke,
(kaufe hier 1250 gr. Taback für 20 €) und TATAKALE (riesige alte Markthalle) Im Ha-
fenamt bekommt ein freundlicher Herr meine Probleme mit und nimmt mich mit nach
Ataköy, im Ferari stellt er sich dann als Direktor der Marina vor. Glück gehabt !

Samstag, 2. Juli 2011

























































Schwarzes Meer ade !! 28. Juni 2011

Wieder mal fällt ein Abschied schwer, war 7 Tage in Karaburun, kleine Träne !!
Um 9.45 lege ich ab, kämpfe mich durch die Brandung, Welle 2 m aber ohne Brecher.
Gestern mit den Jungs noch Armdrücken gemacht, schaffte sie alle, ich Großvater !!
Seitdem sagen sie zu mir „ BEN ONKEL“ fühle mich geehrt. Um 16.00 erreiche ich den BOSPORUS, bin müde, will nicht mehr, im 1. Hafen rechts
lege ich längseits eines Fischerbootes an, 2 Bier falle wie tot in die Koje, geschafft !!!
Position: 41 ° 14` 016 `` Nord, 29 ° 06` 826 `` Ost. In etwa die Hälfte meiner Reise
BALKAN RUND